Die Bauwirtschaft ist (wieder) gefragt

Energiewende, Wohnungsnot, Lieferengpässe, Materialknappheit, Kostenexplosion, Fachkräftemangel – diese Stichworte umschreiben die Herausforderungen, welche die Bauwirtschaft aktuell zu bewältigen hat. Die Pandemie hat den Druck auf die Branche erhöht, jetzt kommt noch der Krieg in der Ukraine hinzu. Hunderttausende Flüchtlinge müssen zumindest mittelfristig untergebracht werden, in eigenen Wohnungen, nicht in Massenunterkünften.

Vielleicht hat es den Druck gebraucht, um die Bauwirtschaft, die für immerhin zehn Prozent des Bruttoinlandprodukts steht, ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken. Lange, zu lange führte sie ein Schattendasein abseits der breiten Wahrnehmung, weitgehend unbeachtet von Medien und Politik, die andere Themen und Industrien wichtiger – und publikumswirksamer – fanden. Die Bauwirtschaft, verbunden mit Lärm, Dreck und Gestank, war nicht so „sexy“, wie man heute sagt. Das hat sich jetzt geändert. Mittlerweile hat die Branche sogar ein eigenes Ministerium. Weiter steigende Mieten, explodierende Energiepreise, die akute Wohnungsknappheit in den Ballungsgebieten und das Ziel der Klimaneutralität bis spätestens 2045 – dieser Mix mit Sprengstoff-Potenzial hat dazu geführt, dass die Bauwirtschaft wieder mehr Beachtung findet. Ihre Protagonisten und Themen haben es endlich in die Schlagzeilen und in die Talkshows geschafft.

Beteiligung der Betroffenen

Womit wir beim Thema Kommunikation wären. Bei Sympra beschäftigen wir uns seit 30 Jahren damit, Bau- und Immobilien-Themen inklusive der dazu gehörenden Technologien zu kommunizieren, was genauso herausfordernd ist wie das Bauen selbst. Denn einerseits geht es um die gebaute Umwelt, um Architektur und Design, ums Wohnen und Wohlfühlen. Andererseits um gesellschaftliche Fragestellungen: Wie entstehen binnen eines Jahres 400.000 Wohnungen? Nicht nur bezahlbare Wohnungen, sondern auch klimagerechte und solche, die auch im Alter noch bewohnbar sind. Wie – und wo – werden wir künftig überhaupt leben und arbeiten? Beides an einem Ort? Zentral oder dezentral? Auch Fragen der Mobilität sind damit verknüpft. Dass sich immer mehr Menschen mit ihrer gebauten Umwelt beschäftigen, zeigten zuletzt auch Debatten um die gesellschaftliche Teilhabe. Siehe Stuttgart 21, Elbphilharmonie oder Brennerbasistunnel. Die Menschen wollen beteiligt werden, wenn es um die großen Fragen geht: um die Zukunft des Bauens und um die Zukunft der Städte.

Hochtechnologie am Bau

Daneben sind das Planen und Bauen natürlich ein zutiefst technologisches Thema. Die Digitalisierung ist dabei, auch diesen Prozess zu revolutionieren. BIM hat vieles möglich gemacht, hat u. a. Planer und Ausführende näher zusammengebracht und die Abhängigkeit vom rechten Winkel reduziert. Additive Fertigungsverfahren wie der 3D-Druck lassen Häuser rein maschinell entstehen. Roboter werden in der Vorfertigung eingesetzt, und Baufahrzeuge verkehren autonom und natürlich elektrifiziert auf großen Baustellen. All das ist bereits Realität. Die Bauwirtschaft, oft als technologisches Schmuddelkind disqualifiziert, hat auch in diesem Bereich kräftig aufgeholt. Sie muss sich nicht mehr hinter der Automobil- oder der Elektronikindustrie verstecken.

Keine Energiewende ohne die Bauwirtschaft

Soll die Energiewende, deren Dringlichkeit infolge des Kriegs in der Ukraine noch zugenommen hat, bis 2045 gelingen, dann geht das nur mit der Bauwirtschaft. Denn mehr als ein Drittel der EU-weiten Treibhausgase entfallen auf den Gebäudebereich. Die Herausforderung sind nicht die Neubauten, die sich ohnehin an strenge Energierichtlinien halten müssen, sondern die oft viel aufwendigere Sanierung des Gebäudebestands. Dessen Energieeffizienz zu verbessern, ist das eigentliche Problem. Zudem entstehen Unmengen CO2 nicht nur beim Heizen und Kühlen, sondern auch beim Fertigen der Baustoffe selbst, beispielweise bei der Herstellung von Zement und Beton. Dekarbonisieurng heisst deshalb das Gebot der Stunde; auch hier wurden in den vergangenen Jahren deutliche Fortschritte gemacht.

Bei uns spiegelt sich die Vielfalt

Auch unsere Kunden stehen für die Leistungsfähigkeit der Bau- und Immobilienwirtschaft und bilden das gesamte Leistungsspektrum ab.

Beispiel Architektur: In der Stuttgarter Innenstadt entsteht ein Gebäudeensemble, „Vier Giebel“, das sich harmonisch in die Umgebung einfügt und Arbeiten (sieben Büroeinheiten auf vier Stockwerken), Leben (Gastronomie, Einzelhandel, Fußgängerzone) und Wohnen (Wohnungen und möblierte Appartements) vereint. Zentral, im Herzen der Stadt. Bauherr ist die LBBW Immobilien-Gruppe, Sympra hat die kommunikative Begleitung des Projekts übernommen.

Ein Beispiel für Nachverdichtung und energetische Sanierung im Bestand ist das Weststadtquartier in Kornwestheim, das unser Kunde, die Wohnungsbaugesellschaft Vonovia, realisiert. In Nachverdichtung und nachhaltiger Holzbauweise. Aus einer ehemaligen Eisenbahnersiedlung entsteht ein modernes familien- und generationengerechtes Stadtquartier.

Um zukunftsfähige Materialien und deren korrekte Anwendung geht es beim Bodenbelags- und Klebstoffhersteller Uzin Utz. Zum 111-Jahre-Jubiläum erzählen wir Geschichten zu den sechs Konzernmarken. Wo kommen welche Produkte zum Einsatz und was sagen Planer, Handwerker und Bauherrn dazu?

Dass viele polnische Fachkräfte auf deutschen Baustellen arbeiten ist bekannt, aber die wenigsten wissen, dass auch polnische Bauunternehmen auf dem deutschen Markt unterwegs sind. Auch Budimex, Polens größtes Bauunternehmen, will seine Aktivitäten erweitern und in Deutschland expandieren. Hochbau, Tiefbau, Infrastruktur – das Kompetenzportfolio ist groß. Sympra hilft, das Unternehmen bekannt zu machen. Größtes Problem: der Fachkräftemangel. Budimex bringt zwar eigene Leute mit, will aber auch deutsches Personal einstellen. Motto: Je bunter der Personalmix, desto besser. Auch ukrainische Mitarbeiter:innen, die wegen des Krieges vorübergehend in die Heimat zurückgekehrt sind, sollen irgendwann hier arbeiten.

Wir alle kennen das von Umzügen: Das neue Zuhause fühlt sich irgendwie anders an. Was machen Wohnungen, was machen Räume mit uns? Damit beschäftigt sich die Innenarchitektin Nina Marggraf aus Esslingen. Wir sprachen mit der Expertin für Wohn- und Architekturpsychologie darüber, welche Wirkung die gebaute Umwelt auf uns hat.

Wo kann man die Zukunft des Planens und Bauens ganz konzentriert an nur einem Tag erleben? Richtig. Auf Messen! Nach der Corona bedingten Auszeit gibt es im kommenden Halbjahr ein Revival. Zahlreiche, zuletzt abgesagte oder verschobene Investitionsgütermessen füllen den Kalender. Allein vier große Baufachmessen stehen auf dem Programm. Wir bringen eine kleine Vorschau, verbunden mit Gedanken über die Unersetzbarkeit der persönlichen Begegnung.

Zu allen Beiträgen unserer symFOCUS-Reihe geht es hier. Viel Spaß beim Lesen!

Kommentar hinzufügen

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Pflichtfelder sind mit * gekennzeichnet*