Das Revival der Baufachmessen

Zwei Jahre lang lag das Messewesen, abgesehen von einem kurzen Lebenszeichen im Herbst 2021, mehr oder weniger brach. Mit der Aufhebung aller Kontaktbeschränkungen und Grenzwerte für Großveranstaltungen kommt es jetzt langsam wieder in Fahrt. Binnen sechs Monaten finden zahlreiche große Investitionsgütermessen statt, viele davon waren verschoben worden und konkurrieren jetzt im Sommerhalbjahr um die Gunst der Besucher, auch um derjenigen aus dem Ausland. Corona, so das Kalkül der Messeplaner, sollte mindestens bis in den Herbst hinein Ruhe geben.

Das Bedürfnis nach unmittelbarem Austausch ist groß

Dass Messen als Kommunikations- und Informationsplattformen bald ausgedient haben könnten, stand ja bereits vor Corona zur Diskussion. Ausgerechnet die pandemiebedingte Enthaltung hat jetzt gezeigt: Ohne geht‘s auch nicht. Müde und ermattet von endlosen Online-Meetings, sehnen sich die Menschen wieder nach persönlichen Erfahrungen und Begegnungen. Wer erinnert sich schon an eine virtuelle Messe? Einen (realen) Besuch auf der Baumaschinenmesse bauma, die zuletzt 620.000 Besucher aus fast 200 Ländern sehen wollten, wird man dagegen nie vergessen. Gerade im B2B-Bereich ist das Bedürfnis nach unmittelbarem Austausch groß. Mit allen Sinnen erfahren, womit man es zu tu hat, mit welchen Menschen und welchen Produkten, das wollen auch ausgebuffte Einkäufer. Millionenschwere Investments, ob in Bagger oder BIM, beginnen oft mit einem Smalltalk am Messestand. Maschinen und Anlagen wollen Entscheider erst mal live und in Aktion sehen, ehe sie Unsummen dafür ausgeben. Investitionsgüter kauft man halt nicht im Vorbeigehen. Und erst recht nicht bei Amazon.

Start mit der Hannover Messe

Auch wenn die Pandemie mit ihrem faktischen Messeverbot viele Aussteller und Besucher zutiefst verunsichert und die Planungen erschwert hat: Die meisten Messeveranstalter berichten von guten bis sehr guten Buchungszahlen. Den Auftakt im Messehalbjahr macht vom 30. Mai bis 2. Juni standesgemäß die Hannover Messe. Nach zwei Jahren Corona bedingter Unterbrechung geht Deutschlands größte Industrieschau mit immerhin 2.500 Ausstellern an den Start, darunter unsere Kunden Dürr und Pfisterer. Dürr, weltweit führender Maschinen- und Anlagenbauer, zeigt seine digitalen Lösungen für die Lackieranlage der Zukunft. Auch Pfisterer, Spezialist für Energieübertragung und Energieverteilung, stellt zahlreiche Innovationen vor. Ohnehin liest sich der Themenkatalog der Hannover Messe wie ein Auszug aus unserem Kommunikationsportfolio. Die Palette reicht von Antriebstechnik über Cloud & IT-Infrastruktur, E-Mobilität und Ladeinfrastruktur über IT-Sicherheit und Prozessautomation bis hin zu Wasserstoff & Brennstoffzellen.

Vier große Baufachmessen in einem Halbjahr

Das gilt auch für die Bau- und Immobilienwirtschaft, mit der wir seit 30 Jahren eng verbunden sind. Allein vier große internationale Baufachmessen findet im kommenden Halbjahr statt. Zum Auftakt trifft sich die Branche auf der digitalBAU, die vom 31. Mai bis 2. Juni in Köln stattfindet. Nach ihrer Premiere kurz vor Ausbruch der Pandemie wird sich die Zahl der Aussteller bei der zweiten Auflage fast verdoppeln, ein deutlicher Beleg dafür, wie sehr das Thema Digitalisierung der Bauwirtschaft auf den Nägeln brennt. Ohne BIM & Co geht am Bau in naher Zukunft nichts mehr, so könnte man den Andrang interpretieren. Für unsere Kunden aus dem Baubereich, insbesondere für die Bauunternehmen Köster und Budimex, ist die digitalBAU die perfekte Gelegenheit, sich über den Stand der digitalen Revolution am Bau und auf der Baustelle zu informieren. Leute treffen, Networking, auch dafür ist die dichte digitalBAU prädestiniert.

Die Fensterbau Frontale findet nach vier Jahren Zwangspause vom 12. bis 15. Juli als „Summer Edition“ statt – „im kompakteren Umfang als gewöhnlich“, sagt die NürnbergMesse, was nichts anderes heißt als: mit weniger Ausstellern. Dennoch erhalten Messebesucher einen guten Überblick über die Fenster-, Türen- und Fassadenbranche. Auf die wird es ganz maßgeblich ankommen, wenn die Energiewende am Bau gelingen soll, vor allem im Hinblick auf die energetische Sanierung im Bestand, ohne die Deutschland seine energiepolitischen Ziele nicht erreichen wird.

Schwergewichte: Light+Building und bauma

Zum Ausklang des Messehalbjahres lenken im Oktober zwei absolute Schwergewichte den Blick auf die Bauwirtschaft: die Light+Building in Frankfurt und die bauma in München.

Die Light+Building, 2020 verschoben, dann abgesagt und 2022 erneut verschoben, findet jetzt als „autumn edition“ vom 2. bis 6. Oktober statt. Das namensgebende „Licht“ scheint nur noch ein Randaspekt dieser stark designorientierten Messe zu sein. Im Vordergrund stehen die Energieeffizienz und die Digitalisierung von Gebäuden und Städten. Es geht um die intelligente Nutzung regenerativer Energien (Smart Grid) im intelligenten Gebäude (Smart Home), in dem vieles automatisiert und auf Basis von Daten geschieht, um den Energiebedarf zu optimieren und den Komfort zu erhöhen. Die Light+Building ist ein Fest fürs Auge und schon deshalb einen Besuch wert, für uns genauso wie für unsere Kunden. Ganz nebenbei gewinnt man einen Eindruck davon, wie wir künftig leben und wohnen werden.

Ein Augenschmaus ist auch die Baumaschinenmesse bauma, die größte Messe der Welt, die vom 24. bis 30. Oktober in München auf dem Plan steht. Mit ihren Riesenkränen und Monsterbaggern sorgt sie regelmäßig für staunende Gesichter, nicht nur beim Fachpublikum, sondern auch bei Familien mit Kindern. So viele Besucher wie bei der Rekordshow 2019 werden es diesmal nicht werden, aber immer noch viel genug, um ein Gefühl zu erzeugen, das die meisten von uns gar nicht mehr kennen: Platzangst. Platzhirsch unter den wieder rund 2.700 Ausstellern ist unser Kunden Liebherr, einer der größten Baumaschinenhersteller der Welt, dessen zentraler Stand (Liebherr-City) auf dem Freigelände so groß ist wie ein Fußballfeld. Die Top-Themen der bauma sind zugleich die Top-Themen am Bau und auf der Baustelle: Digitalisierung, Elektrifizierung, Robotik, BIM; additive Fertigung.

Mit all diesen erklärungsintensiven Themen beschäftigen wir uns auch bei Sympra. Tag für Tag. Was wiederum zeigt: Wir sind ganz nah dran am Puls der Bauindustrie.

 

Bildquelle: Messe München GmbH

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